‚Reise durch die Zeit‘

Eindrücke vom Frühjahrskonzert

14.05.2018 | 11:37 von

In der Welt der Musik werden einem fantastische Reisen ermöglicht – durch fremde Länder, zu unterschiedlichsten Musikstilen und natürlich durch die Zeit!

Am Samstag, den 21. April wurden die Besucher des Jahreskonzertes auf eine solche Reise mitgenommen, angekündigt durch die Begrüßungsworte des 1.Vorsitzenden Jürgen Geiger.

Aber zuerst hatte die Jugend des Vereins ihren großen Auftritt: das Vororchester zeigte unter der Leitung von Florian Schröder bereits ein stimmiges Zusammenspiel. Die kleine Besetzung erfordert Mut zur ‚Solostimme‘ und – alle Achtung! – das hat sich schon sehr gut angehört! Für das Werk ‘Fast Break‘ von Jeff Taylor kam das Jugendorchester als Verstärkung hinzu und mit viel Klangvolumen, Spaß und Spielfertigkeit legten die jungen Musiker/innen eine überzeugende Leistung ab!

Das schon geübtere Jugendorchester übernahm nun unter der Leitung von Markus Kraft die Bühne und entführte die Zuhörer mit ‚Cloudius der Wolkenmann‘ in die Sphären des Himmels. Ein virtuoses Wolkengewirr wurde nicht nur von Blasinstrumenten inszeniert, sondern auch Fingerschnipsen und Zischlaute waren im Einsatz.

Die junge Truppe zeigte eine beachtliche Steigerung ihres Könnens und wagte sich bereits an Werke mit schwierigeren Rhytmen, darunter das Medley ‚King of Pop‘ – eine Hommage an den bisher erfolgreichsten Entertainer Michael Jackson. Der mitreißende ‚Drive‘ von Thriller ließ so einige Füße mitwippen, der begeisterte Applaus war hochverdient. Auch die Schwierigkeiten in der Zugabe ‚Smoke on the Water‘ von Deep Purple wurden bestens gemeistert.

Mit dem ersten Werk des Großen Blasorchesters wurden die Zuhörer schlagartig in die Welt der griechischen Sage katapultiert: die Zeitreise beginnt in der klassischen Antike.

Klangkombinationen aus der Mythologie und dramatische Passagen in der wundervollen ‚Ouvertüre zur schönen Helena‘ von Jacques Offenbach erzählen eine tragische Liebesgeschichte, die mit der Entführung der schönen Helena endet – der Ursache für den Beginn des trojanischen Krieges. Im Folgenden wurden jedoch keine Schlachten geschlagen, sondern fröhlich entlang der Zeitschiene weiter musiziert. Die ‚English Folk Song Suite‘ thematisiert die englische Volksmusik. Eigentlich von R.V. Williams als Militärmusik geschrieben, gibt es nicht nur zwei Sätze mit fröhlicher Marschmusik, sondern auch ein melodiöses, schwermütiges Intermezzo. Die Musiker/innen zeigten hier viel Einfühlungsvermögen und setzten klangvoll die verschiedenen Charakteren der Suite um.

Mit düsteren, unheilvollen Klängen waren die Zuhörer beim nächsten Stück im dunklen Kapitel der Hexenverfolgung im Mittelalters angekommen. Steven Reinekes Komposition ‚Die Hexe und die Heilige‘ ist für 5-8 Schlagzeuger ausgelegt – unsere 3 ‚Trommelmeister‘ wirbelten jedoch wie Profis zwischen ihren Instrumenten und ließen keine Lücke entstehen. Sie trieben das Orchester durch Taktwechsel und drohendes Unheil. Das Blechregister beschwor die Düsternis hervor, sehnsuchtsvolle Töne erklangen im Holzregister – ein Werk mit vielen Facetten, welches das Publikum zum Erschauern bringt.

Vor der Pause gab es noch ein besonderes musikalisches ‚Schmanckerl‘: die ‚Kleine Rockmusik‘ verbindet Mozart mit Phil Collins, Peter und der Wolf mit Beethoven. Der stetige Wechsel von klassischen Themen und Moderne wurde meisterhaft arrangiert und lebendig vom Orchester wiedergegeben – ein besonderes Hörerlebnis für die Besucher.

Nachdem sich die Besucher mit Sekt und Häppchen stärken konnten, ging es mit heiteren Melodien weiter: jeder kennt den ‚Kleinen Grünen Kaktus‘ der ‚Comedian Harmonists‘; mit ihrer Musik aus den 20er- und 30er-Jahren verbreiten die Werke des Berliner Vokalensembles auch heute noch allseits gute Laune. Das Rezept: schlichte Melodien, die ins Ohr gehen, harmonisch vollendet arrangiert und vielfach von parodistischem Witz geprägt. Was bei den Zuhörern so schlicht ankommt, erfordert bei den Musikern das Können einer exakten und lockeren Spielweise.

Berühmte Melodien aus der goldenen Swing-Ära von 1928-1965 sind im folgenden Arrangement ‘Golden Swing Time’ von Steve McMillan vereint. Eine andere Zeit, ein anderer Musikstil – das Orchester zeigte seine vielen Facetten und ließ den Swing ins Blut übergehen.

Ein erneuter Richtungswechsel führte zur Rock-Hymne ‚Bohemian Rhapsody‘ von Freddie Mercury aus dem Jahr 1975. Der Moderator Siegfried Lauer erklärte dem Publikum vorab den Inhalt dieser unvergessliche Komposition: sie trotzt allen Konventionen, integriert eine Opernpartitur in einen Popsong und vermischt raffiniert Ballade, Gitarrensolo und Hardrock. Ein grandiosen Werk, welches dem Blasorchester volle Konzentration abverlangte. Das Tempo wechselte ebenso oft wie die Stilrichtung, ein wunderschönes Trompetensolo von Harald Raber setzte das i-Tüpfelchen auf die beeindruckende Darbietung.

Die Zeitreise ging in den 80er Jahren mit dem Arrangement ‘80er Kulttour’ zu Ende: Die Neue Deutsche Welle machte damals die deutschsprachigen Lieder wieder populär. An diesem Abend live aufgeführt, animierten Songs wie ‚Skandal im Sperrbezirk‘ und ‚Sternenhimmel‘ zum Mitrocken.

Ein krönender Abschluss des Konzertabends war schließlich die gemeinsame Aufführung

von Großem Blasorchester und Jugendorchester des Werkes ‚Pop City‘ von Thierry Deleruyelle. Die Bühne war bis in jede Ecke mit Musikern besetzt; sitzend und stehend vereinten sich Alt und Jung zu einem gemeinsamen Klangkörper – ein entsprechend volles Klangvolumen schallte durch den Saal. Alle Instrumentengruppen wurden von dem tollen Popmusikthema mitgerissen, die Bühne groovte – und bald auch der Saal.

Am begeisterten Applaus war leicht zu erkennen, daß die Musik und das Konzertprogramm durchweg positiv bei den Zuhörern ankam. Die gewünschte Zugabe war an diesem Abend auch gleichzeitig ein nachträgliches Ständle für Karl-Heinz Schlumberger zu seinem 70.Geburtstag. Der imposante Konzertmarsch ‚Einzug der Gladiatoren‘ wurde ihm zu Ehren in voller Besetzung aufgeführt, die Schlegel der großen Trommel wirbelten dafür besonders wild im Kreise.

Endgültig beendet wurde das Konzert durch eine weitere Zugabe, dem Finale aus der ‚Abschiedssymphonie‘ von Franz Joseph Haydn. Beendet vor allem, da sich bei diesem Werk die Musiker nacheinander mit freundlichem Kopfnicken Richtung Publikum verabschieden, bis schließlich auch die letzte Klarinette und Querflöte verstummen und die Bühne verließen.

Ein großes Lob an Dirigent und Musiker/innen, welche an diesem Abend erneut mit ihrem symphonischen Können und einem harmonischen Zusammenspiel überzeugten!

Ein herzliches Dankeschön geht an die vielen ehrenamtlichen Helfer hinter den Kulissen (und Theken) welche vorab organisiert, gebacken, aufgebaut und dekoriert haben und somit diesen Abend zu einem vollen Erfolg verhalfen.

Die wunderschöne Blumendekoration wurde uns von der Gärtnerei Bürkle gespendet und von Petra Geiger arrangiert. Petra Kraft hat die PowerPoint-Präsentation erstellt, welche auf der Leinwand durch den Abend leitete. Auch dafür einen ganz herzlichen Dank!

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