Frühjahrskonzert 2019 – Facettenreiches Österreich

18.02.2019 | 9:48 von

Sollte jemand annehmen, an einem Konzertabend einfach nur Musik zu hören bekommen, so wurde dieser am Freitag, 29.März eines Besseren belehrt. Unser neuer Dirigent Benedikt Gross hat sowohl Musiker als auch Publikum mit auf eine spannende ‚Hör-Reise‘ in sein Heimatland Österreich genommen.
Doch zuerst wurden die Anwesenden vom 1. Vorsitzenden Jürgen Geiger in der Gemeindehalle Aldingen begrüßt und das Jugendorchester nahm auf der Bühne Platz. Mit dem Marsch ‚Transformers‘ wurde gleich deutlich, daß der Dirigent Markus Kraft das Vororchester inzwischen bestens integriert und aus den Jugendlichen EIN Orchester (trans)formiert hat. Mit Spielfreude und Fingerfertigkeit entführten sie das Publikum in andere Welten: die moderne Komposition ‚When you believe‘ von Stephen Schwartz verführte zum Träumen, mit ‚Western Girl‘ von Jacob De Haan ging es im wilden Galopp über die Prärie – musikalisch galoppierte allerdings keiner davon, Schlagwerk und Dirigent hatten alle im Griff. Das letzte Stück widmete das Moderatorenteam Lea Ernemann und Linda Opp jedem einzelnen Zuhörer: ‚A Song for you‘ …. and you, and you, and YOU. Hier zeigt der Komponist Otto M. Schwarz erst einzelne Register für sich, nach und nach setzt das ganze Orchester ein, bis zum Höhepunkt das volle Klangvolumen erklingt. Die ‚Zukunft des Vereines‘ – wie sich die Jugend selbst bezeichnet – hatte einigen Spaß an diesem Auftritt und zeigte auch bei der Zugabe ‚Viva La Vida‘ ein überzeugende Leistung!

Mit dem virtuosen Konzertmarsch ‚Il Bricone‘ vom österreichischen Komponisten Thomas Doss begann das Großen Blasorchester seine Reise durch Austria. Hierbei darf natürlich die Wiener Operette nicht fehlen: eines der beliebtesten romantischen Lieder ist Franz Lehar’s berühmte Melodie ‚Vilia‘ aus ‚Die Lustige Witwe‘. Der abgerundete Klangkörper des Orchesters zeigte wie Musiker und Dirigent Benedikt Gross bereits nach vier kurzen Monaten Zusammenarbeit miteinander harmonieren.
Das nächste Werk behandelte eine weitere Stilrichtung – und die Frage: Ist der Walzer heute überhaupt noch zeitgemäß? Otto Schwarz meint ja und komponierte seinen schwungvollen ‚Jazz Waltz No. 1‘. In dieser modernen Variante des Walzers werden Elemente der BigBand-Musik mit symphonischen Klängen gemischt. Ein musikalisches ‚Schmanckerl‘, vom Orchester rhythmisch ausgearbeitet, Saxophon und Trompete brillierten selbstbewußt mit einem Solo.

Nach der Pause war die Bühne bis in die letzte Ecke mit Musikern besetzt, Großes Blasorchester und Jugendorchester waren bereit für die gemeinsame Aufführung der Ballade ‚Bergwerk‘. Mit ‚Weusd a Herz host wia a Bergwerk‘ vertonte hier der Liedermacher Rainhard Fendrich eine wunderschöne Liebeserklärung. Der Moderator Chris Ernemann versuchte den Songtext im österreichischen Dialekt den schwäbischen Zuhörern zu vermitteln – ist aber gescheitert und ließ dann lieber die Musik sprechen. Für Blasorchester arrangiert, beeindruckte das Werk vor allem durch den vollen Klangkörper der großen Besetzung. Das Publikum zeigte seine Begeisterung mit lautem Applaus!
Das Große Orchester setzte sein Programm mit einem zeitgenössischen Werk fort: der majestätische Beginn von Armin Koflers ‚Schmelzende Riesen‘ zeigt in ausdrucksstarker Form das Schicksal der ehemals erhabenen Gletscher, welche durch die Klimaerwärmung dahinschmelzen. Die Musiker erzeugten mit viel Einfühlungsvermögen und einer wunderbaren Dynamik eine großartige Wirkung des ‚Klageliedes‘. Ein optimistischer Ton in der Schlussphase lässt jedoch auch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft anklingen.
Bei einer musikalischen Reise durch Österreich darf der ‚Kaiserwalzer‘ des Walzerkönigs Johann Strauß nicht fehlen. Das berühmte Werk im Dreivierteltakt lebt von Leidenschaft und einer völlig korrekten Spielweise, oft sind zarte Töne ganz offen zu hören. Das bekannte Thema wird schließlich vom Horn eingeleitet; hier profitierte das Orchester von der sympathischen Unterstützung aus Wien, der angereisten Frau Mama des Dirigenten.
Der glänzende Abschluss des Konzertabends war die Polka-schnell ‚Leichtes Blut‘, eine Komposition von Johann Strauß Sohn. Bei dem vorgelegten Tempo geriet das Blut der Musiker eher in Wallung, leicht schien hier gar nichts. Aber der begeisterte Applaus ließ erkennen, daß die Leistung an diesem Konzertabend absolut anerkannt wurde.
Auch die gewünschte Zugabe, der Radetzky Marsch, kam bei den Zuhörern bestens an.

Ein großes Lob an Dirigenten und Musiker/innen, welche an diesem Abend mit ihrem symphonischen Können und einem harmonischen Zusammenspiel überzeugten!
Ein herzliches Dankeschön geht an die Moderatoren und die vielen ehrenamtlichen Helfer hinter den Kulissen (und Theken) welche vorab organisiert, gebacken, aufgebaut und dekoriert haben und somit diesen Abend zu einem vollen Erfolg verhalfen.
Die wunderschöne Blumendekoration wurde uns von der Gärtnerei Bürkle gespendet und von Petra Geiger arrangiert. Dafür ebenso einen ganz herzlichen Dank!

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